Freitag, 9. Februar 2018

Glenfarclas 105 10 & 20 Jahre


Ein 60%-iger Glenfarclas, ja sogar zwei! Den 10-er kenne ich schon seit Jahren, eine ruhige, milde, cognacartige Fassstärke ohne viel Drumrum. Der 20-er, den ich erst seit Monaten kenne, ist eine genauso sherrylastige, ebenso cognacsüße Fassstärke mit einigem Drumrum: noch süßer, noch süffiger, noch trinkbarer ohne Hazweiozugabe. Diese beiden Glenfarcli sind diejenigen Glenfarclässe, die man unbedingt probieren sollte, um den Distilleriecharakter kennenzulernen. Aber das sind auch jene Glenfarclanten, die den Weg eines Trinkstärkentrinkers in höhere Stärkengefilde am sanftesten ebnen.


Glenfarclas 105 10 Jahre


Schulnote: 2,4
Empfehlung: wer mit caskgestrengthen Whiskies anfangen möchte
Preisklasse: etwas billiger als günstig (20-35 Euro)


Glenfarclas 105 20 Jahre


Schulnote: 1,7
Empfehlung: wer mit caskgestrengthen Whiskies nicht mehr aufhören möchte
Preisklasse: königlich (200-500 Euro)

Donnerstag, 8. Februar 2018

Johnnie Walker Blue Label The Casks Edition




Die Fassstärke des Blue Label verspricht gerüchlich großes Kino, doch enttäuscht geschmacklich, nachdem der positive Schock des hohen Alkoholgehalts verpufft. Zunächst entfalten sich mehrere medioker formidable Malts auf der Zunge, und das zugleich; der Effekt hält jedoch nicht lange, und schon nach wenigen Sekunden schmeckt man das Einerlei eines Blended Whisky. Dieses fällt trotz des Fassstärke mild aus, und entfaltet sich keineswegs nach Verdünnung, im Gegenteil: die schnell einkehrende Langeweile beruhigt sich, und auf 45% verdünnt schmeckt man ein bissloses Wässerchen, das einem guten Glengoyne oder Balvenie hoffnungslos unterlegen ist, weil die Milde als dominierende Geschmackskomponente bei jenen milden Säften wenigstens nicht geschmacksneutral ist, während die verschiedenen Geschmäcker der im Blue Label vermischten Whiskies mir nichts dir nichts schlicht und ergreifend annihiliert sind.

Der zum Vergleich verkostete Johnnie Walker Platinum Label ist noch langweiliger und verführt nicht gerade zu einer wortreichen Degustationsbeschreibung.

Schulnote: 4,1
Empfehlung: Green Label und Double Black sind tausendmal besser
Preisklasse: medium (50-75 Euro)


Johnnie Walker Blue Label The Casks Edition


Schulnote: 3,4
Empfehlung: da muss die Neugier schon sehr groß sein
Preisklasse: königlich (200-500 Euro)

Samstag, 3. Februar 2018

Bowmore 12 & 15





Der neue 12-jährige Bowmore hat eine locker-torfige Textur aber nicht die Ruhe und die hauchfeine Dunkelschokoladigkeit des Vorgängers. Angesichts anderer neuer Standardabfüllungen von Bowmore fällt er allerdings leicht angenehm überraschend aus. Ein andersartiger, aber kein schlechterer Bowmore als der alte 12-er, und damit besser als die anderen Neuabfüllungen. Der neue 15-Jährige erreicht nicht ansatzweise die Dimensionen des Bowmore 15 Darkest. Wie beim 10-er und 18-er sind die Sherrynoten aufdringlich und seicht, der Bowmore-Stil degustatorisch kaum wiederzuerkennen, während an der olfaktorischen Front die Langeweile siegt.


Bowmore 12 (neu)

Schulnote: 2,9
Empfehlung: die einzige gelungene neue Standartabfüllung
Preisklasse: fast geschenkt (20-35 Euro)

Bowmore 15 (neu)

Schulnote: 3,5
Empfehlung: in keinster Weise
Preisklasse: knapp medium (50-75 Euro)