Freitag, 18. September 2020

Macallan N°6

 


Ein anscheinend beliebter Macallan in einer attraktiven Designerflasche. Da waren Meister am Werk, keine Design-Studenten. Ein milder und tiefer Sherrymacallan, für den diese Designerflasche nicht zu schade ist. Dem einen zu langweilig, dem anderen genau richtig.  Mir schmeckt ein Laphroaig, Lagavulin oder Highland Park ähnlicher Qualität besser, doch so ist es eben halt: Geschmäcker sind halt einfach eben verschieden.

Schulnote: 1,4
Empfehlung: freilich durchaus
Preisklasse: hab noch nicht nachgeguckt (100 bis 5000 Euro)

Macallan 18 Sherry Oak

 


Wie der 12-er, nur mehr Oak und weniger Sherry. Ein ausgewogener, milder Macallan. Traf nicht ganz meinen Geschmack, erfüllte aber ganz meine Erwartungen: wenn der 12-er halt so war, dann muss der 18-er eben so sein, wie er halt eben war.

Schulnote: 1,85
Empfehlung: für Macallanier
Preisklasse: ganz ordentlich (200-500 Euro)

Freitag, 11. September 2020

Brora 35

 

Der Brora 35 ist definitiv kein schlechter Single Malt. Nase: Floral, frisch, fruchtig, sehr dezent. Geschmack: pfirsichialer Apfel, typische Hochland-Geschmäcker umrahmt von diskreter Metallität. Trotz 49,9% ist diese Abfüllung von 2013 immer noch Natural Cask Strength, da wurde nichts verdünnt. Der Highland Park braucht wieder mal Ewigkeiten und Zeiten, um sich zu öffnen, dafür kann man auch ewig am Nosing-Glas riechen. Wenn er denn schließlich aufmacht, erweist auch er sich klassisch und bringt etwas Meer rein, die Basis ist aber eine gewisse Highlandparkigkeit, die nur eingefischten Highlandparkianern sofort das Richtige sagt. Der 1963 destillierte und 2007 abgefüllt Glenburgie trotzt vor langer Sherryfasslagerung, ist auch trotz der schwachen 43% ziemlich stark; ein kraftvoller Whisky, der dementsprechend als letzter der abgebildeten Drei getrunken wurde. Doch die Zunge gewöhnt sich, dann immer noch angenehm, aber nichts Bemerkenswertes mehr.


Brora 35 (2013)

Schulnote: 1,1
Empfehlung: ja
Preisklasse: es geht (1500 Euro)

 

Highland Park 30

Schulnote: 1,5
Empfehlung: das ist nicht die Standardabfüllung!
Preisklasse: keine Ahnung

 

Glenburgie 1963

Schulnote: 1,8
Empfehlung: es muss nicht sein
Preisklasse: überraschenderweise nur 300 Euro

BenRiach 22 Moscatel und 16 Sauternes

 

Der Sauternes ist langweilig: hell-weißweiniglichhaft, aber ansonsten der normale Standardbenriach 16. Der Moscatel erreicht zwar nicht die Süße des alten 18-Jährigen, schmeckt aber durchaus ebenso nach trockenen Rosinen beziehungsweise Pflaumen schlussweise Datteln. Nein, so dunkel auch wieder nicht. Fruchtige Benriächer halt, wers mag, der mags. 


16 Sauternes

Schulnote: 2,6
Empfehlung: für Sauernfassabfüllungisten
Preisklasse: nicht leistungsgerecht (100-200 Euro)

 

22 Moscatel

Schulnote: 1,9
Empfehlung: nur für Benriachifikaner und Glendroniker
Preisklasse: ach, es geht (100 bis 200 Euro, näher an den 200)

BenRiach 25

 

Ein milder, ausgewogener Klassebenriach. Erinnert an den neuen (nicht den guten alten) 21-jährigen Glengoyne. Weniger mild, etwas kraftvoller, aber auch nicht gerade spannend. Fruchtig, grasig, asig, basig: das kann man nicht sagen, wäre Quatsch. Wie gesagt: glengoynig. Wem das nichts sagt, der muss den 21-jährigen Glengoyne probieren.

 

Schulnote: 2,1
Empfehlung:
wer sich langweilen will, dem dringend empfohlen

Preisklasse: nicht billig (100-200 Euro)


Glendronach 1968

 

Und los fucking gehts. 500 Euro versoffen, das war der Anfang. Ein holziger, sherrylastiger, starker Glendronach. Obwohl nur 43%, schmeckt er durchaus kräftig. Riecht nach Fass, kein Wunder, er lebte auch lange im Fass, vielleicht länger als Diogenes von Sinope. 25 Jahre alt, in den 90-ern abgefüllt. War Stand 2020 länger in der Flasche als im Fass. Und die Flasche ist dementsprechend im Preis gestiegen.

 

Schulnote: 1,8
Empfehlung: für Glendronachianer kein Muss, aber ein Kann
Preisklasse: durchaus moderat (etwa 2500 Euro)