An
Cnoc 24: Bratapfel, Grillorange, dieser Knockdhu knockt sogar gute
Glendronächer und Glenfarclässe aus. Ein eigentümlicher Fest
eigentlicher Eigentümlichkeit, das Uneigentliche der Kleinmühlen,
Glenmorays und Tomintüler geht in die Ecke sich schämen. Dieser An
Cnoc ist straight und charmant, Schulnote 1,6.
Ardberg
Kelpie ist ein typischer Ardbeg, Enddezembermedizin, etwas
laphroaigianisch, aber auch lagavulinesk. Torf, Rauch, alkoholinische
Starkkraft, selbst bei moderaten 46%. Durchäußerlichst trinkabel,
durchtrennt jedoch keine Kabel. Gemütliche 2,4 Schulpunkte.
Glenmoray
16 & 30: das ist mit sehr schlecht & schlecht gut bis sehr
gut wiedergegeben. Der 16-er ist eine Schande für einen
Hochlandwhisky, er hat nichts und wieder nichts, der 30-er etwas mehr
als gar nichts, aber das ist dann auch nicht gerade viel. Der
Reinfall mit dem 16-er ist mir im Sommer 2009 passiert, vom 30-er
probierte ich zum Glück nur einen Dram, anstatt gleich eine sauteure
Flasche saubilligen Inhalts zu kaufen. 4,5 für den 16-er, 3,6 für
den 30-er, mehr Milde kann man wirklich nicht walten lassen.
Lagavulin
Friends Edition: zufriedengestelltmachendes Sherry, vom Geschmack wie
An Cnoc 24, von Geschmäckern wie echter Lagavulin, wunderbärstens,
was soll man sagen, Schulnote 1,8.
Longmorn
22 PX: dünnflüssig, viel Sherry, aber das war es dann auch schon.
Ist eben halt halt einfach eben ein lockerer Dram für Zwischendurch,
der Kauf einer Flasche empfiehlt sich keines Weges. Schulnote 2,7.
Glendronach
19 Madeira & 14 Sauternes: beide Abfüllungen überzeugen nicht,
sind zu lasch, BenRiach macht das mit den Weinfässern einfach
besser. Der Madeira ist bei besten Wünschen keine Pflaume in
Madeira, Schulnote 2,9. Der Sauternes glänzt mit einer runden 3,
aber nicht mit Geruchsentfaltung oder Geschmacksnuancen.
Scapa
2003 GM 12 Jahre: Schulnote 3,8, nächster Whisky.
Tomintoul
1967-2012, eine 44-jährige Berliner Abfüllung. Lasch, kraftlos, ein
altes Wässerchen, als hätte er während der Fassreifung sein
höchstes Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. Hat nichts und
wieder nichts, ja fast schon gar nichts, doch so schlecht wie der
30-jährige Glenmoray ist er auch wieder nicht. Schulnote 3,9.
Tobermory
21: viel Kraft, viel Sherry, dicht und krass. Sogar etwas zu krass,
doch keineswegs eindimensional. Viel gibt es zu ihm nicht zu sagen,
aber wenigstens enttäuscht er nicht die Erwartungen, die er weckt.
Schulnote 2,1.
Littlemill
1989-2012: eine interessante Berliner Abfüllung, frisch, mild,
zitrusfruchtig. Wer diese Geschmacksrichtung bevorzugt, sollte sich
eine Flasche davon antiquarisch erwerben. Mein Geschmack ist es eher
nicht, dennoch war ich positiv überrascht, denn Littlemill hat mich
ansonsten nicht überzeugt. Schulnote 1,9.
Laphroaig
PX Cask: ein cooler sherryfassgelagerter Laphroaig, als Abenddram in
einer Bar keine schlechte Wahl. Hat keine
eigenständig-unabhängig-besondere Individualität, aber ist in
seiner Typischizität kein Reinfall. Schulnote 2,3.
Lagavulin
12 Cask Strength: hell, scharf, Asche. Ein etwas caoilesk
ausgefallener Lagavulin, doch ohne caolilische Untertöne. Macht
einige Einfachheiten durch distinguierten Aschegeschmack durchaus
wett, doch bleibt insgesamt etwas medioker; Schulnote 2,6.